Festlicher Vereinsempfang zum 40-jährigen Stadtjubiläum Deutsch-Wagrams
Gestern, am Donnerstag, 6. November 2025, fand in der Aula des BORG / NöMS Deutsch-Wagram der diesjährige Vereinsempfang der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram statt – heuer ganz im Zeichen von „40 Jahre Stadterhebung“. Bürgermeister Markus Mentl-Weigl begrüßte die zahlreich erschienenen Vertreterinnen und Vertreter der Deutsch-Wagramer Vereine, Funktionärinnen und Funktionäre, ehemalige Mandatare sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Besonders erfreulich war, dass Altbürgermeister und Präsident der Museumsgesellschaft, Friedrich Quirgst, eingeladen war, einen historischen Rückblick auf die Entwicklung Deutsch-Wagrams zu geben.
Den festlichen Rahmen stellte das Blasorchester der Musikschule Deutsch-Wagram her, das die Veranstaltung vom ersten Moment an würdig umrahmte. Anschließend eröffnete Bürgermeister Mentl-Weigl offiziell den Abend und bat Friedrich Quirgst, auf die Geschichte der Stadt einzugehen.
Ein historischer Bogen – von den Anfängen bis zur Stadt
Friedrich Quirgst zeichnete in einem umfassenden Überblick den Weg Deutsch-Wagrams nach: von den mittelalterlichen Anfängen und der urkundlichen Nennung 1258 über die prägenden Ereignisse des 19. Jahrhunderts– die Schlacht bei Wagram 1809 und vor allem die Bahnlinie 1837 – bis hin zur starken Entwicklung nach 1945. Mit der Stadterhebung 1985, so Quirgst, habe die Gemeinde den Status erhalten, den sie durch Wachstum, Infrastruktur, Schulen und Betriebe bereits gelebt habe. Nachdem Friedrich Quirgst den Text der Stadterhebungsurkunde zur Kenntnis gebracht hat, ging er mit vielen Beispielen auf die positive Entwicklung der Stadt in den letzten 40 Jahren bis in die Gegenwart ein.
Im zweiten Teil seines Rückblicks ging Quirgst darauf ein, dass diese Entwicklung immer auch von den Menschen vor Ort getragen wurde. Bereits seit dem späten 19. Jahrhundert sind in Deutsch-Wagram viele Vereine entstanden – Musik, Feuerwehr, später Sport, Kultur und Soziales – und diese Vereinsvielfalt sei bis heute ein besonderes Kennzeichen der Stadt. Die große Zahl an Vereinen mache Deutsch-Wagram lebendig, weil sie Feste, Konzerte, Gedenkfeiern und Jugendarbeit überhaupt erst möglich mache. Sein ausdrücklicher Dank galt daher den Verantwortlichen in den Vereinen, „weil ohne euch vieles, was wir hier feiern, gar nicht stattfinden würde“. Abschließend bedankte er sich bei Allen, die in der Vergangenheit Verantwortung übernommen und zur positiven Entwicklung unser Gemeinde beigetragen haben!
Auszeichnungen für Verdienste um die Stadt
Nach einem musikalischen Zwischenspiel trat Bürgermeister Markus Mentl-Weigl – diesmal mit der Bürgermeisterkette – erneut ans Rednerpult, um gemeinsam mit Vizebürgermeister Harald Nikitscher, Matthias Hittinger und weiteren Mitgliedern des Gemeinderates den Ehrenteil zu bestreiten. Dieser Teil des Abends stand ganz im Zeichen des Dankes an jene, die Vereine führen, Kulturarbeit machen oder sich lange kommunalpolitisch eingebracht haben.
Ausgezeichnet mit dem Ehrenzeichen wurden:
Herbert Savonith, Martina Peham, Gunter Hiermann, Ralf Hachmeister, Isabella Gruber, Michelle Ewald, Andreas Peham
Die Ehrennadel der Stadt Deutsch-Wagram erhielten:
Franz Wald, Robert Stastny, Susanne Predl, Gerhard Kainz
Höhepunkt: Ehrenring für Karl („Tscharlie“) Rosenmayer
Den emotionalen Höhepunkt bildete die Verleihung des Ehrenrings an Karl (Tscharlie) Rosenmayer. In einer sehr persönlichen Laudatio würdigte Manfred Groß das jahrzehntelange Wirken Rosenmayers als Direktor der Musikschule Deutsch-Wagram und seine vielen weiteren Verdienste um Musik, Kultur und Stadtgesellschaft – unter anderem als Mitbegründer des Deutsch-Wagramer Spargelfestes. Groß zeichnete das Bild eines Musikpädagogen, der nicht nur unterrichtet, sondern Strukturen aufgebaut, Ensembles gefördert und die Musikschule im Ort verankert hat.
Im Zuge dieser Würdigung wurde auch an die musikalische Weiterentwicklung des städtischen Blasorchesters erinnert: 1997 übernahm der heutige Musikschuldirektor Karl Rosenmayer die Orchesterführung; 2007 wurde ihm dafür die „Goldene Dirigentennadel“ verliehen. Bereits 2003 war das Blasorchester mit historischen Uniformen des k.k. Infanterieregiments Nr. 42 ausgestattet worden – jenes Regiments, das sich in der Schlacht bei Wagram 1809 besonders hervortat und das Privileg eines eigenen Regimentsmarsches erhielt; daraus entwickelte sich später der heute bekannte „Wagramer Grenadiermarsch“. Diese historische Bezugnahme passte sehr schön zum Anlass „40 Jahre Stadt“ und zugleich zur musikpädagogischen Arbeit in Deutsch-Wagram.
Ein besonders rührender Moment war die Ansprache von Horst Olek, der sich an seinen ehemaligen Schlagwerk-Schüler Karl Rosenmayer erinnerte und ihn als „besten und liebsten Schüler“ bezeichnete. Als Zeichen der Wertschätzung wurde Karl Rosenmayer ein Erinnerungsfoto überreicht – ein stiller, sehr persönlicher Moment innerhalb eines städtischen Festaktes. In dieser warmen Atmosphäre wurde schließlich der Ehrenring an Karl Rosenmayer überreicht – sichtbar bewegend für den Geehrten und hörbar anerkennend vom Publikum.
Dank an die Vereine – Ausklang bei Gesprächen
Im Schlusswort bedankte sich Bürgermeister Markus Mentl-Weigl ausdrücklich bei allen Vereinen, Funktionsträgern und engagierten Bürgerinnen und Bürgern, „die das Leben in Deutsch-Wagram erst so vielfältig machen“. Er hob hervor, dass vieles, was heute selbstverständlich wirkt – Feste, Kultur, Sport, Jugendarbeit, Hilfe in Notfällen – nur deshalb funktioniert, weil Menschen freiwillig Zeit und Können einbringen.
Beim anschließenden Buffet in der Aula des BORG / NöMS gab es dann noch ausreichend Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit den Geehrten, zum Austausch der Vereine untereinander und zu manchen Erinnerungen an „frühere Zeiten“ – ganz im Sinne eines lebendigen Stadtlebens.
Bericht der Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram, verfasst nach dem Vereinsempfang der Stadtgemeinde am 6. November 2025.
Autor: Christian Matula
TV21.at Beitrag mit Interviews
Beitrag von TV21 zum Vereinsempfang 2025 in Deutsch-Wagram. © TV21 – Wir bedanken uns für die Berichterstattung von TV21 und der NÖN.

































