Priester-Geschichtsspaziergang mit Fritz Quirgst
Ende Jänner fand im Rahmen eines Jahrgangstreffens ein besonderer Geschichtsspaziergang mit Dechant Mag. Peter Paskalis und seinen Jahrgangskollegen statt, die gemeinsam mit ihm zum Priester geweiht wurden. Museumspräsident Friedrich Quirgst führte durch Deutsch-Wagram und erläuterte dabei die wichtigsten Stationen der Orts- und Pfarrgeschichte.
Teilgenommen haben:
- Mag. Erich Neidhart, Pfarrer im Pfarrverband in Orth an der Donau
- Mag. Clemens Beirer, Pfarrer im Pfarrverband Retz
- Wolfgang Brandner, Bacc., Pfarrer im Pfarrverband Sierndorf-Großmugl
- Mag. Christoph Pfann, Pfarrer in Hainburg
- Dechant Mag. Peter Paskalis
Dechant Mag. Paskalis schreibt: „Wir waren acht Personen, die im Jahr 2003 im Stephansdom zu Priestern geweiht wurden. Seitdem treffen wir uns regelmäßig alle zwei Monate, um uns über unsere seelsorgliche Arbeit auszutauschen, einander zu unterstützen und gemeinsam Gottesdienst zu feiern.“
Der Rundgang begann mit einem Blick auf die frühesten Spuren der Besiedlung, die bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen, als Kolonisten aus dem bayerischen Raum hier ansässig wurden. Auch die erste urkundliche Erwähnung der Stadt im Jahr 1258 während des Interregnums zwischen den Babenbergern und den Habsburgern kam zur Sprache, ebenso wie die Zerstörung Deutsch-Wagrams während der ersten Türkenbelagerung 1529.
Auch der „böse“ Rußbach und dessen frühzeitige Verlegung hinter den Ort, die große Bedeutung der Grundherrschaften, der Hausnummern und Straßennamen waren Gegenstand er Erläuterungen, ebenso wie die Veränderungen während der Zeit Maria Theresias und durch Kaiser Josef II.
Die Pfarre Deutsch-Wagram wurde 1784 als sogenannte „Josephinische Pfarre“ gegründet. Sie ging aus der Pfarre Gerasdorf (Herrschaft Süßenbrunn) hervor und umfasste von Anfang an auch Aderklaa und den Helmahof. Für einen der teilnehmenden Priester, der selbst aus Gerasdorf stammt, war dieser historische Aspekt besonders interessant.
Weitere Stationen des Spaziergangs widmeten sich dem Revolutionsjahr 1848 und dem Deutschen Krieg von 1866, in dem der Rußbach die Demarkationslinie bildete. Anschließend besichtigte die Gruppe das Napoleonmuseum, das Stadtmuseum und natürlich die Stadtpfarrkirche. Dort standen unter anderem die evangelische Phase der Pfarre von 1562 bis 1627, das eindrucksvolle Ankerkreuz, ein Sandsteinrelief aus dem Jahr 1514 sowie der Kirchenbau von 1956 bis 1958 im Mittelpunkt der Ausführungen.
Auch die Ereignisse von 1809 im Krieg gegen Napoleon und die erste Dampfeisenbahn in Österreich aus dem Jahr 1837 wurden auf dem Weg thematisiert. Der Rundgang endete schließlich an einer neuen Geschichts- und Kulturtafel, die dem Patron der Stadtpfarrkirche, Johannes dem Täufer, gewidmet ist.
Der Spaziergang erwies sich als ebenso informativ wie kurzweilig und fand bei allen Teilnehmern sehr großen Anklang.
Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram
Autor: Christian Matula