Wagramer Historientage 2025 – Feierliche Kranzniederlegung beim Denkmal der Schlacht bei Wagram
Am 4. Juli 2025 fand im Rahmen der Wagramer Historientage die feierliche Kranzniederlegung beim Denkmal der Schlacht bei Wagram statt – ein zentraler Moment des Gedenkens an die Gefallenen der historischen Schlacht von 1809.
Die Zeremonie wurde vom Infanterie-Regiment Nr. 3 „Erzherzog Carl“ in historischer Uniform begleitet. Die Reenactment-Darsteller verliehen dem Akt jene Würde und historische Tiefe, die seit vielen Jahren fester Bestandteil dieser Gedenkveranstaltung sind.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Ensemble des Blasorchesters der Musikschule Deutsch-Wagram, das mit der ergreifenden Melodie „Ich hatt’ einen Kameraden“ von Friedrich Silcher einen besonders feierlichen Akzent setzte. Das gefühlvolle Spiel ließ den Platz für einen Moment still werden – ein bewegender Ausdruck der Erinnerung.
Ein Denkmal mit Geschichte und Bedeutung
Das Denkmal der Schlacht bei Wagram, errichtet im Jahr 1909, steht an der sogenannten Sachsenklemme – jenem Abschnitt des ehemaligen Schlachtfeldes, an dem besonders heftige Gefechte stattfanden.
Die Initiative zur Errichtung ging von Postmeister und Ortschronist Anton Pfalz aus. Mithilfe zahlreicher Spenden aus der Bevölkerung konnte das Denkmal verwirklicht werden. Der Grundstein wurde am 6. Juli 1908 gelegt, die feierliche Enthüllung erfolgte am 4. Juli 1909 im Rahmen einer großen Militärparade – auf den Tag genau 116 Jahre vor der diesjährigen Kranzniederlegung.
Der Obelisk mit Zinkgussadler ruht auf einem mächtigen Granitsockel. Auf der Vorderseite zeigt ein Relief einen österreichischen Grenadier mit Fahne, der sich über einen sterbenden Kameraden beugt. Ein Lorbeerkranz rahmt das Bild. Die Inschrift lautet:
„Den Helden der Schlacht bei Deutsch-Wagram … errichtet zum ewigen Gedächtnis im Jahre 1909.“
Besonders hervorzuheben ist die Widmung aller Gefallenen – unabhängig von Rang oder Nationalität. Damit setzt das Denkmal ein frühes Zeichen der Versöhnung, das gerade in unserer heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren hat.
Ein Ort des würdevollen Gedenkens
Auch 216 Jahre nach der Schlacht bleibt das Denkmal der Schlacht bei Wagram ein zentraler Erinnerungsort in Deutsch-Wagram. Die jährliche Kranzniederlegung bringt Menschen verschiedenster Generationen zusammen, um der Vergangenheit zu gedenken, das Leid der Kriegsjahre nicht zu vergessen – und den Frieden bewusst in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram dankt allen Beteiligten, insbesondere dem Blasorchester der Musikschule Deutsch-Wagram, dem Infanterie-Regiment Nr. 3, der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram und den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern, die diese würdige Gedenkveranstaltung mitgestaltet haben.
Die Museumsgesellschaft Deutsch-Wagram.
Autor: Christian Matula